Axialspiel der Kurbelwelle

Alle Motor relevanten Teile, Tipps und Tricks sowie Hilfestellungen und Problemlösungen.
Antworten
Benutzeravatar
Fischkopf
Member
Beiträge: 91
Registriert: 31. Aug 2007, 11:41
Wohnort: 23812 Wahlstedt

Axialspiel der Kurbelwelle

Beitrag von Fischkopf »

Hallo Leute,

Eigentlich wollte ich gestern nur mal so interessehalber das Axialspiel der Kurbelwelle kontrollieren und hatte mir daher ne Meßuhr aus der Firma mit nach Hause genommen. Gesagt getan - Meßuhr in Position gebracht und Kurbelwelle an der Keilriemenscheibe mit der Hand hin und her geschoben - resultat 0,3 mm Spiel. Tja, Werkstatthandbuch sagt ja bekanntlich 0,102 - 0,203, also gut ein Zehntel über der Grenze. Was tun? PC angeschaltet, hier im Forum gesucht, Hinweis gefunden, das bei älteren Modellen bis 0,3 mm Spiel OK war, hmmm - was also tun? :THINK:

Da ich den Wagen erst letztes Jahr gekauft habe und mir der Vorbesitzer nur dürftig über etwaige frühere Instandsetzungsarbeiten berichten konnte, habe ich mich also entschlossen, die Ölwanne runter zu nehmen und die Sache gründlicher zu untersuchen. Und siehe da - richtige Entscheidung getroffen! :D
Die beiden Anlaufscheiben sehen echt übel aus, aus den Anlaufflächen sind teilweise Stücke herausgerissen - sieht wie Lochfraß aus. Maßlich (2,29 und 2,32 mm) sind die eigentlich noch gar nicht sooo schlecht. Manchmal ist es halt doch besser hineinzuschauen und seinem Bauchgefühl zu trauen! :wink:

Jetzt, wo die Wanne einmal runter ist, habe ich auch gleich noch ein Peuellager kontrolliert, der Motor hat ja immerhin schon 106000 km auf der Uhr. Lagezapfen hat 47,635 mm und sieht echt noch gut aus (keine erkennbaren und mit dem Fingenagel fühlbare Rillen). Die Lagerschalen zeigen auf der gegenüberliegenden Seite der Führungsnase Verschleiß (Fläche glänzt) - ansonsten sind auch hier kaum sichtbare Verschleißspuren erkennbar. Nun überlege ich natürlich, auch gleich einen Satz Pleuellager mit zubestellen. :THINK:

Meine Fage an erfahrene Motorenspezies: Gibt es unterschiedliche Qualitäten in den Ersatzteilen bei Lagerschalen und Anlaufscheiben, und wo sollte man die bestellen, bzw. worauf sollte man bei der Bestellung achten?

Danke und Gruß, Markus
Benutzeravatar
superspitchris
Überflieger
Beiträge: 4489
Registriert: 6. Sep 2006, 12:18
Wohnort: Bückeburg / Berenbusch
Kontaktdaten:

Beitrag von superspitchris »

Ich hab für den GT 6 Lagerschalen von Vanderwell genommen, nur gibts die anscheinend nicht mehr überall, musst halt mal bei den Händlern anfragen, meine waren glaub ich von BCP, für den Spiti gibts die auch
www.spitfirescheune.de
Daniel

Beitrag von Daniel »

gut sollen auch die "Tri-Metal Lead Copper" Lagerschalen von county sein.

Viele Grüße,

Daniel
Benutzeravatar
tomsail
Überflieger
Beiträge: 1417
Registriert: 8. Sep 2006, 21:31
Wohnort: Markdorf / Bodensee

Beitrag von tomsail »

hallo markus,

hatte vor drei jahren genau das gleiche.
axialspiel war damals 0,42mm

messe die stärke deiner jetzigen axialscheiben, rechne auf spielmitte und bestelle dann die passende stärke.

wenn du die ölwanne runter hast, wechsle auf jedenfall pleuel und hauptlager mit!
die kosten nicht viel, taugen zwar auch nicht viel, aber besser als die alten mit glanzstellen ist das allemal.

habe meine damals bei BCP bestellt, denke aber, dass alle "normallager" momentan von county kommen.

ach ja: guck hinten auf die lagerschalen, da ist das evtl. untermaß eingeschlagen!!

der spitfire ist auch das einzige auto das ich kenne, bei dem du haupt- und pleuellager in ner tiefgarage bei eingebautem motor wechseln kannst ;-)

grüße
thomas
Benutzeravatar
Fischkopf
Member
Beiträge: 91
Registriert: 31. Aug 2007, 11:41
Wohnort: 23812 Wahlstedt

Beitrag von Fischkopf »

OK, danke erst einmal für Eure Antworten!

Ich werde morgen dann erst einmal bei Bongen, M&E und BSP anrufen und sehen, welche Scheiben und Schalen die so vertreiben. Denke aber auch, daß im Grunde genommen die Standard-Lagerschalen und Anlaufscheiben wohl alle von ein und demselben Lieferanten kommen.
Ein Stein ist mir vom Herzen gefallen, weil der Kurbelzapfen keine Riefen hat (zumindest der von Zylinder 3...). Da hatte ich schon ganz andere Warnungen erhalten... :D

Hinten auf der Pleuellagerschale ist 5105 eingestanzt - weiß jemand, ob das die Standard-Lagerschale ist, oder schon ein Übermaß?

Thomas: Die Hauptlager wollte ich eingentlich nicht anfassen - die Lagerschale des gelösten Lagers sieht eigentlich auch recht gut aus. Ist die obere Lagerschale denn eigentlich bei eingebauter Kurbelwelle leicht zu entfernen?

Das der ganze Kram bei aufgebocktem Wagen von unten erledigt werden kann, ist echt genial - so macht das Schrauben echt noch Spaß!

Gruß, Markus
Daniel

Beitrag von Daniel »

Hi Markus, ...

die Lagerschalen haben Ihr Übermass eigentlich eingestanzt, ...

Standard: "std"
übergrösse entspr. : "010", "020", "040" usw. die von Dir geschriebene Nummer hab ich hier auf den mir vorliegenden Lagerschalen nicht gefunden. Hab aber auch nur normale County Lagerschalen hier und diese Dreischichtlager, die jetzt auch in meinen "neuen" alten Motor kommen.

ich glaube, ich würde die Hauptlager auch tauschen, ... da ich aber in der Situation bin, dass ich meinen Motor eh komplett neu aufbaue, stellt sich bei mir die Frage nicht.

Viele Grüße,

Daniel
Benutzeravatar
tomsail
Überflieger
Beiträge: 1417
Registriert: 8. Sep 2006, 21:31
Wohnort: Markdorf / Bodensee

Beitrag von tomsail »

hallo markus,

mach gleich alles wennd schon dran bist.
auch die oberen hauptlagerschalen lassen sich wechseln.
die KW kommt ganz leicht nach unten, dann nimmst du eine der alten lagerschalen als werkzeug und schiebst die neue damit in position.

aufpassen bei den lagerdeckeln. einbaulage und position nicht vertauschen!!

grüße
thomas
Benutzeravatar
Fischkopf
Member
Beiträge: 91
Registriert: 31. Aug 2007, 11:41
Wohnort: 23812 Wahlstedt

Beitrag von Fischkopf »

OK, überzeugt, Du hast ja recht! Wenn man schon mal dabei ist, dann kann man es auch gleich vernünftig machen. :D

War eben noch mal draußen in der Werkstatt und habe auf die Lagerschale des Hauptlagers geschaut.

Dort sind folgende Angaben in der Hauptlagerschale eingestanzt:
auf der Seite der Führungsnase: 5106, daneben ist ein Sysmbol im Kreis, (sieht aus wie ne Kaffeetasse :-vh )
auf der anderen Seite: 149082

Die Pleuellagerschalen haben die Kennzeichnung:
auf der Seite der Führungsnase: 5105, daneben das Sysmbol im Kreis,
auf der anderen Seite: 149081.

Es sieht also wirklich danach aus, daß diese Kennzeichnungen nix mit der Lagergröße zu tun haben. Vielleicht stecken da wirklich noch die originalen Lagerschalen drinnen? Hmm, mal sehen, was die Händler dazu sagen werden... :?

Gruß, Markus
Benutzeravatar
Rorei
Überflieger
Beiträge: 2123
Registriert: 16. Sep 2006, 20:53
Wohnort: 82140-Olching
Kontaktdaten:

Beitrag von Rorei »

Also in der Technik bedeutet "keine besondere Kennzeichnung" immer Standard.
Gruß Roland
Spiti-MK4-1300 ( Bj.73 ) und Vitesse MK1-Convertible ( Bj.67 ) www.rolands-triumph.de
stoff76

Beitrag von stoff76 »

Hi Markus
Das eine ist wohl die Teile-Nummer. Guck mal hier:

http://www.garagemessmer.ch/shop/catalo ... 1+&x=0&y=0

Gruss Stoff
Benutzeravatar
Fischkopf
Member
Beiträge: 91
Registriert: 31. Aug 2007, 11:41
Wohnort: 23812 Wahlstedt

Beitrag von Fischkopf »

Hallo zusammen,

es scheint wirklich so zu sein, daß das noch die originalen Lagerschalen sind. Das bestätigten mir jedenfalls auch die Teilehändler bei unseren Telefonaten. Pleuelzapfenmaß der Kurbelwelle ist jedenfalls nur 0,003 mm unter dem Größtmaß - und das nach über 100 Tsd. Kilometern -> alle Achtung, das ist nicht sooo schlecht. :D
Ich weiß natürlich nicht, was in den vergangenen 28 Jahren schon so alles gemacht und erneuert wurde....

Neue Lagerschalen und Anlaufscheiben sind bereits geordert. Mal sehen, ob es am Wochenende schon wieder ans zusammenbauen gehen kann.

Gruß, Markus
Antworten