123Ignition: Zündkabel, Entstörkondensator, Zündkerzen

[Armin_P]

Hallo Liebe Leute!

Die Fehlersuche zu meinem "Ruckelproblem" pausiert gerade, da mein Mechaniker keine Zeit hat,
so habe ich nun die Elektrik im Motorraum einmal saniert und auch etwas genauer unter die Lupe genommen.

Nun hatte ich im Frühling die alten Zündkabel durch neue aus der Spitfirescheune (Accuspark) ersetzt.

Ich konnte leider nirgendwo verbindlichen Angaben zu den richtigen Zündkabeln für die 123Ignition finden, ebenso nicht, ob nun ein Entstörkondensator verwendet werden muss.
Die Zündkerzen sind gemäß Werkstatthandbuch BP6ES, ob die mit oder ohne Widerstand sind, weiß ich auch nicht...
Das Teil, dass an der +12 V Leitung der Zündspule angeschlossen war, ist ein 0,5uF/1500V Kondensator, ich vermute, das ist ein Entstörkondensator, ich konnte nirgendwo Daten dazu finden...

Folgendes habe ich gemessen (Stecker-Kabel-Stecker)
(Accuspark sind unterschiedlich abgelängt, die anderen Kabel beinahe gleich lang):




Es würde mich freuen, wenn jemand dazu ein paar Angaben machen könnte

[Andi]

Bei der 123 hab ich außer der Zündspule nie was geändert.

[14Vorbesitzer]

Hi,
also die normalen Zündkerzen sind nicht entstört, bei entstörten findet sich bei einigen Herstellern ein "R" in der Bezeichnung. Du hast bei beiden Zündkabelsätzen Widerstandskabel, also "entstörte" Kabel. Normalerweise ist der Widerstand bei diesen eine Funktion der Länge, miss doch mal nach. Bei den neuen sollte das kürzeste Kabel auch den kleinsten Widerstand haben (ist zumindest bei meinen so!) Deine alten Kabel sind schon ein bisschen verdächtig, vor allem weil die Werte bei gleicher Länge so schwanken! Bei meinem Spiti haben die Kabel je nach Länge so zwischen 3 - 8 KOhm. Du kannst bei den alten Kabeln auch mal bei der Widerstandsmessung die Kabel bewegen und ein bisschen dehnen und stauchen. Defekte Kabel verraten sich dabei durch starke Änderungen im Widerstand. Meiner Erfahrung nach ist alles über 10 KOhm schon sehr verdächtig...
Bei den elektronischen Zündungen steht, dass entstörte Kabel verwendet werden sollen. Die hast Du unzweifelhaft. Nicht entstörte haben Widerstandswerte unter 1 Ohm! (= Kupferseele).
Der Kondensator wird schon ein Entstörkondensator sein... er war für Radios mit der Technik der 70er gedacht... unbedingt weglassen, harmoniert mit der elektronischen Zündung vermutlich nicht!
LG Volker

[Plasmaspeaker]

Je älter die schwarzen Originalkabel werden um so hochohmiger werden Sie.

Irgendwann sind sie dann (wie bei mir vor 2 Jahren) so bei 18000 Ohm plus ... minus.

Die Kerzen sind dann und auch der Verteilerfinger ohne Vorwiderstand (original).

Ich schätze mal das der Gesamtwiderstand (von der Zündspule bis zur Kerze) so um die 7500-10000Ohm haben sollte.
Damit ist einerseits der Zündstrom begrenzt so dass die Kerzen entsprechend halten und andrerseits auch das elektromagnetische Feld der Abstrahlung an den Leitungen gering genug ist das man das als "funkentstört" einstufen kann.

Ich fahre zur Zeit reine Kupferkabel ohne Widerstand. Habe auch noch die Zündkerzen ohne Widerstand, aber einen Verteilerfinger von Beru mit 5000 Ohm drinn.
Hier reicht die Funkentstörung nicht ganz au.(es stört ein bisschen im Radio). Beim nächsten Kerzenwechsel kommen dann die mit dem R in der Bezeichnung rein. Dann kommen noch mal 5000 Ohm dazu. Dann sollte es wieder ausreichen.

Das ganze ist eigentlich völlig losgelöst von der Ansteuerung der Zündspule. Egal ob Unterbrecher, 123, oder Akkuspark.

Gruß
Plasmaspeaker

[Plasmaspeaker]

@ Volker
den Kondensator an der +Leitung der Zündspule sollte man nicht weglassen.

Gruß
Plasmaspeaker

[Armin_P]

Hallo Leute,
danke für Eure Antworten.

Mich wunderte nur, dass die neuen Kabel von Accuspark nur rund 1 kOhm haben, aber O.K. da gibt es scheinbar breite Toleranzen...

Ich habe einen Radio (so ein digitales Retrodings vom Vorbesitzer) den ich noch nie benutzte und daher auch kürzlich aussicherte.
Vorher hatte ich ihn noch einmal eingeschaltet und kann sagen, die Entstörung (noch mit Kondensator) war nicht allzu gut.
Im FM -Bereich hatte ich ein starkes drehzahlabhängiges Störgeräusch...

[Plasmaspeaker]

Logisch. Kabel mit 1kohm reichen für richtiges entstören nicht aus.

[14Vorbesitzer]

@ Volker
den Kondensator an der +Leitung der Zündspule sollte man nicht weglassen.

Gruß
Plasmaspeaker

... ausprobieren! Der Kondensator ist vermutlich für ne mechanische Unterbrecherzündung ausgelegt. Die elektronischen schalten schneller. Das kann z.B. zu einer thermischen Überlastung des Kondensators oder eben zu Zündproblemen führen...

Lg Volker

[Plasmaspeaker]

Der Kondensator ist besonders wichtig bei einer Zündspule mit Vorwiderstand im Kabel.
Da diese Leitung sonst wie eine Antenne wirkt und elektromagnetische Wellen abstrahlt.
Wird durch den Kondensator vermieden.

Gruß
Plasmaspeaker

[TR injektion]

Hallo Armin,

bei den TR´s kommen bei mir immer Kupferlitze (Meterware) 1k Kerzenstecker, 1k Verteilerstecker zur Verwendung. Hersteller Beru oder Bremi. Dazu Zündkerzen Bosch WR 78 Super 4 auch die haben einen Widerstand.
Das ganze mit der Roten Bosch Zündspule befeuern und es wird richtig hell im Motor.
Die Zündkerzen halten mindestens 60000 km.
Das das funktioniert lässt sich wunderbar mit einem Motortester/Oszilloskop auch sehen.
Je höher die Zündspannung desto magerer kann man mit dem Gemisch runtergehen !!

Bis denn

[Armin_P]

Hallo Ralf!

Die Zündkerze hast Du mir an anderer Stelle auch schon einmal empfohlen, passt die auch für den 1300er MKIV Spiti?
Es gibt davon Variationen, meinst Du diese hier: https://www.amazon.de/Bosch-0242232803- ... B002ZRQ42O

Wie misst Du den Zündfunken mit dem Oszilloskop? Die Zündspannung ist ja >20 kV, hast Du da einen speziellen Tastkopf im Einsatz?

[TR injektion]

Hallo Armin,

die Kerzen passen auch zum 1300er.
Es sind echte Mehrbereichs Zünderkerzen.

Die Zündspannung zeigt mir das Oszilloskop von meinem Motortester (Bosch)an.

Bis denn